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Die Kinder- und Jugendfeuerwehr im Saarland wählen

ihre Spitzenkanidaten/Innen digital !

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SAARLAND.
Der Anteil der Mädchen und Frauen in den Kinder- und Jugendfeuerwehren wächst kontinuierlich und immer mehr Frauen besetzen Führungspositionen in den Feuerwehren. Die mit großer Mehrheit der 75 Delegierten gewählte Landesjugendleitung der Saarländischen Jugendfeuerwehr e.V. spiegelt diesen erfreulichen Trend wider.


Neben Christoph Gillmann stehen Julia Schäfer und Stefan Conrad für die kommenden vier Jahre an der ehrenamtlichen Spitze der über 4.600 Mitglieder zählenden Dachorganisation aller Kinder- und Jugendfeuerwehren im Saarland.
Der 45jährige Brandmeister Gillmann arbeitet als regionaler Baustellenkoordinator bei der DB Cargo AG. Gillmann ist erfahren, wenn es um die Jugendfeuerwehr geht; als Mitglied, als Jugendbeauftragter auf Löschbezirks- und Stadtebene, als stellvertretender Landesjugendleiter sowie seit zwei Jahren als Landesjugendbeauftragter. „Ich will Projekte und Ideen in die Tat umsetzen. Mir ist es wichtig, dass wir die Dinge anpacken und die ehrenamtlichen Jugendbeauftragten, Leiter*innen und Betreuer*innen unterstützen.“, betont Gillmann.
„Die Kinder- und Jugendfeuerwehren sind zentraler Bestandteil der Feuerwehren in fast allen Löschbezirken. Die Jugendarbeit ist der Garant für den Nachwuchs der Einsatzabteilungen. Im vergangenen Jahr konnten 329 Jugendliche in die Einsatzabteilungen übernommen werden.“ ergänzt der frisch zum stellvertretenden Landesjugendleiter gewählte Brandmeister Stefan Conrad. Der gelernte Bäcker arbeitet als Gesamtverkaufsleiter bei Café Louis. Auch der 35jährige kennt die Jugendfeuerwehr von der Pike auf und ist seit 2013 der Kreisjugendbeauftragte Merzig-Wadern.
Über 1.100 Mädchen zählen die Jugendfeuerwehren in ihren Reihen. Damit stellen die Mädchen mit weiter steigender Tendenz über 25 % der Mitglieder. Noch deutlicher zeigt sich dieser Trend in den Kinderfeuerwehren, in denen knapp ein Drittel der Mitglieder Mädchen sind. Erst seit 2013 können Kinderfeuerwehren Mädchen und Jungen ab 6 Jahren aufnehmen.
Die 22jährige Auszubildende als Verwaltungsfachkraft Julia Schäfer gründete 2017 gemeinsam mit Gleichgesinnten die Kinderfeuerwehr Schiffweiler, die sie seit 2019 leitet. „Obwohl ich noch nicht lange in der Feuerwehr bin, bringe ich für den Bereich der Kinderfeuerwehren wichtige Erfahrungen und Kompetenzen in die Landesjugendleitung mit ein.“, ist sich Feuerwehrfrau Schäfer sicher.
Die Feuerwehr-Quereinsteigerin ist nicht die einzige Frau im Vorstand der SJF. Die Delegiertenversammlung bestätigte Cornelia Franz im Amt der Schriftführerin und wählte Jeanine Schaefer zur neuen Kassiererin.
Ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt wurden Jörg Frischbier als Fachbereichsleiter Wettbewerbe, Helmut Amman für den Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit, Johannes Bohr als Fachbereichsleiter Jugendpolitik und Integration sowie Claus-Dieter Werny als Leiter des Fachbereichs Organisation. Leider war es dem Landesjugendfeuerwehrausschuss nicht gelungen einen Kandidaten*in für die Leitung des Fachbereichs Bildung zu finden. Der bisherige Amtsinhaber Peter Recktenwald stand für eine erneute Wahl nicht mehr zur Verfügung. „Die Landesjugendleitung wird gemeinsam mit den hauptamtlichen Landesjugendreferenten*in diese Lücke zunächst schließen.“ entscheidet Landesjugendleiter Gillmann über das weitere Vorgehen.
Sowohl die Delegiertenversammlung als auch alle Wahlen und Abstimmungen wurden erstmals digital durchgeführt. „Schon bei den Vorbereitungen hat sich abgezeichnet, dass die von uns ausgewählten Abstimmungsprogramm VotesUp benutzerfreundlich ist. Die Software hat beim Testlauf am Freitag und bei der Delegiertenversammlung problemlos funktioniert.“ Zieht Landesjugendreferent Kann Fazit über die digitale Technik. „Es ist gut, dass die geänderte Satzung die digitalen Möglichkeiten bei Abstimmungen und Wahlen auch in der Zukunft zulässt.“
Die Delegierten verabschiedeten neben der Digitalisierung das Thema Gendergerechtigkeit, die Weiterentwicklung des Arbeitskreises Kinder in der Feuerwehr zu einem eigenständigen Fachbereich sowie die Einführung einer Geschäftsordnung für das Jugendforum als zukunftsweisende Änderungen der Jugendordnung.
„Der Projekt „Kinder in der Feuerwehr“ startete zunächst als eine gute Idee im Landesjugendfeuerwehrausschuss und wurde dann als Arbeitskreis KidFeuerwehr weiter vorangebracht. Gemeinsam mit den Mitgliedern dieses Arbeitskreises ist es der Landesjugendleitung schließlich gelungen, die Gründung von „Vorbereitungsgruppen“ in das Saarländische Brand- und Katastrophenschutzgesetzt aufzunehmen.“ freut sich Landesjugendleiter Gillmann. Mit mehr als 30 Gruppen sei dieses Projekt den Kinderschuhen entwachsen. Es sei daher konsequent, dass der Arbeitskreis in einen Fachbereich umgewandelt und die Kinderfeuerwehren fest in der Satzung verankert worden seien.

Unter Tagesordnungspunkt 11 ernannte Landesbrandinspekteur Meyer, dem Votum der Delegierten folgend, Conrad und Schäfer zu Stellvertreter*in von Gillmann in seinem Amt als Landesjugendbeauftragter. Zum Schluss der Delegiertenversammlung verabschiedeten sich Landesjugendleitung und Landesbrandinspekteur vom bisherigen stellvertretenden Landesjugendleiter und -beauftragten Schwarz, der aufgrund seiner beruflichen Veränderung nicht mehr für eine erneute Wahl kandidierte. Für seine Verdienste um die Saarländische Jugendfeuerwehr wurde Schwarz bei einer kurz zuvor stattfindenden Veranstaltung in seinem Löschbezirk mit der Ehrennadel der SJF ausgezeichnet. „Es bleibt mir nur ein herzliches Dankeschön für Deine Arbeit, Dein Engagement und Deine Unterstützung zu sagen.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich Gillmann von Schwarz und freut sich auf die Projekte und Aufgaben der SJF in den kommenden vier Jahren mit den beiden neuen Stellvertreter*in Conrad und Schäfer an seiner Seite.
Verfasser: Florian Kann

Verfasser: Florian Kann Foto: Christopher Mascioni
Der Landesbrandinspekteur Timo Meyer (zweite Reihe Mitte) ernennt die neue Landesjugendleitung der SJF zusätzlich zu Landesjugendbeauftragten.
Die in der Vergangenheit bewährte Personalunion der Funktion der Landesjugendleitung und des Amtes der Landesjugendbeauftragten bleibt somit erhalten.

 

 

 

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